Den Karneval als volkstuemliche Tradition kennt man in Japan nicht ... aber alljaehrlich gibt es im Stadtteil Asakusa den Samba-Karneval als einen der Festival-Hoehepunkte des Sommers. Da bin ich als alter Rheinlaender natuerlich hin und wollte mal schauen, was man im fernen Osten in Sachen Karneval so drauf hat ;-)))
Die Temperaturen stimmen schon mal ... karibische Waerme und Luftfeuchtigkeit und die echten Fans haben sich schon Stunden vorher die besten Plaetze reserviert.
Im Japanischen wuerden mir jetzt mal spontan 5 Entsprechungen fuer das deutsche Wort "sich vorbereiten" einfallen, was die japanischen Mentalitaet hervorragend wieder gibt. Man ist immer vorbereitet, mit Sonnenschirm, Getraenken, klappbaren Stuehlchen ... und ... was in Japan eine ganz ausgezeichnete Sitte ist ... man reserviert sich seinen Platz mit einem Plastikdeckchen auf dem Boden. Da tritt dann keiner drauf oder stellt sich davor um die Sicht zu versperren ... und man kann sogar kurz pinkeln gehen und findet sein Plaetzchen hinterher noch unveraendert wieder vor ... auf dem Rosenmontagszug nur schwer vorstellbar ;-)))
Zur Vorbereitung gehoert natuerlich auch die Kamera-Ausruestung, die selbst fuer die kleinste Kamera sehr sorgsam aufgebaut wird. Eine Samba-Taenzerin wird sie auch nicht umtanzen, ebenso wenig, wie dieser Herr den Maedels im karnevalistischen Uebermut an die Waesche gehen wird, denn die Ordner haben entlang der Strasse ein "magische Linie" in Form eines Klebebandes auf dem Asphalt gezogen, die keine der beiden Seiten ueberschreiten wird.
Auf dem Weg zum Karneval ist mir aber noch ein Brautpaar ins Auge gefallen, dass in japanischer Tradition geheiratet hat. Eine seltene Gelegenheit fuer einen Schnappschuss, den ich hier einfach mal einfuege.
Dann ging es auch schon los ... und es war ein Fest fuer die Sinne !!! Rio in Tokyo ... und obwohl die meisten Teilnehmer Japaner und keine Brasilianer waren, hat man alles gegeben um den brasilianischen Karneval in der japanischen Hauptstadt lebendig werden zu lassen. Bunte Kostueme, heisse Samba-Rythmen ... und die ansonsten sprichwoertliche japanische Zurueckhaltung war fuer 2 Stunden vergessen. Hier einfach ein paar Impressionen. Vorhang auf fuer den Karneval "made in Japan".
Es gab sogar die japanische Version unserer Funkemariechen ...
... und ob die japanischen Karnevalsprinzessinen an Attraktivitaet mit dem Koellner Dreigestirn konkurieren koennen, ueberlasse ich dem Urteil des geneigten Betrachters ;-)))
Nach 2 Stunden war das Spektakel dann vorbei ... und die Polizei leitete den Verkehr schon direkt hinter dem letzten Wagen wieder auf die Strasse. Zeit ist Geld im hektischen Tokyo ... da bleibt nur ein letzter Blick und der Karneval ist vorbei.
Montag, 27. August 2007
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