Montag, 16. April 2007

Yabusame

Yabusame nennt man die traditionelle Kunst des Bogenschiessens, die - anders als beim Kyu-Do - vom Pferd aus ausgeuebt wird. Nur noch 50 gute Schuetzen soll es heute geben und deshalb bin ich am Sonntag wieder nach Kamakura gefahren, um mir das Schauspiel einmal anzusehen.


Begruesst wurden wir wieder von den 4 Miss Kamakuras, die letzte Woche gewaehlt wurden.


Sie standen zu Beginn der 255 m langen Rennbahn, die natuerlich von Schaulustigen und Photopraphen aus allen moeglichen Laendern flankiert wurde und auf der die Reiter dann in echt irrer Geschwindigkeit entlanggalopieren um die an drei Stellen angebrachten Ziele zu treffen. Da man die Haende zum zielen und abschiessen der Pfeile benoetigt, muss man das Pferd ausserdem nur mit den Beinen lenken ... und sich vor allem mit selbigen darauf festhalten. Ein ziemlich schwieriges Unterfangen aber wenn man in die Gesichter der Samurai zu Pferd schaut, sieht man ihre Konzentration ... und ihren Willen, das Unmoegliche zu schaffen.


Der Legende nach soll Minamoto no Yorimoto, der erste Shogun Japans das Yabusame als eine Art Uebung erfunden haben, weil er wegen der schlechten Faehigkeiten seiner Samurai beunruhigt war. Nun ja ... ganz so schlecht koennen die Jungs nicht gewesen sein ... zumindest nicht nach der Uebung ;-)))

Aber nun geht es los ... und der erste Schuetze zieht an.


Erneutes Staunen ... als jemand, der absolut nichts von Pferden versteht, bleibt mir der Mund offen stehen, wie schnell so ein Gaul beschleunigen kann. Haben uns am Anfang des Pakurs platziert und ich haette darauf wetten koennen, dass es das Ende der Rennstrecke ist, weil ich davon ausgegangen bin, dass ein Pferd eine laenger Strecke braucht um seine Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Der Schuetze zielt ...


... und trifft.


Natuerlich geht nicht jeder Schuss ins Ziel ... aber doch einige und die Ziele werden bei jedem Durchgang kleiner und gemeiner.


Also bei diesem etwa Handteller grossen Teil sah ich mich schon mit dem Apfel auf dem Kopf als Opfer eines Wilhem Tell am Strassenrand stehen. Waere sicherlich ne coole Einlage fuer den naechsten Hollywood-Eastern.


Nach jedem Durchgang kehren die Reiter dann ans Ziel zurueck ...


... und sammeln wieder brav ihre Pfeile ein. Nettes Spektakel und eine bewundernswerte Leistung. Wenn ich mir ueberlege, wie schwierig es war, von den Reitern ein Photo zu schiessen, kann ich mir vorstellen wie schwierig es ist, von einem Pferd in vollem Galop ein solche Ziele zu treffen. Kommt auf Bildern gar nicht so rueber. Deshalb habe ich auch wieder ein kleines Filmchen reingestellt.



Zum Schluss noch das Bild des Tages ... das eigentlich rein gar nichts mit dem Festival an sich zu tun hat ... aber den alten Mann, der genuesslich einen Sake unter einem der Kirbaeume trinkt, fand ich einfach klasse.

Keine Kommentare: